Zuverlässige Stromversorgung seit 1926

Herzstück der Lorünser Energieversorgung ist das Wasserkraftwerk Alfenz, das 1926 seinen Betrieb aufnahm. Seine drei Turbinen und ein Generator produzieren mit drei Megawattstunden genügend Strom, um selbst zu Spitzenlastzeiten die Stromversorgung der Betriebe zu garantieren.

Allgemein

Das Kraftwerk Alfenz wurde in den Jahren 1923 bis 1925 nach den Plänen des St. Galler Ingenieurbüros Sonderegger erbaut und am Dreikönigstag 1926 offiziell in Betrieb genommen. Gespeist wird das Kraftwerk aus dem Fluss Alfenz im Klostertal, der sich auf 641 m.ü.A. befindet. Zur Energieerzeugung wird die Gefällstrecke vom Seitenspeicher Radin bis zum auf 580 m.ü.A. gelegenen Krafthaus in Lorüns genutzt. Das herabstürzende Wasser treibt drei Francis-Turbinen mit ihren Generatoren an, die drei Megawattstunden Strom produzieren.

Der Seitenspeicher Radin ist 270 m lang, 110 m breit und besitzt ein Fassungsvermögens von ca. 100.000 Kubikmetern Wasser. Er wurde 2012 errichtet. Bei seinem Bau wurde viel Wert auf eine enge Kooperation mit den Vertretern des Umwelt- und Landschaftsschutzes sowie der Fischerei gelegt. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Zum einen konnte die Wirtschaftlichkeit der Gesamtanlage gesteigert werden, da das 3-Megawatt-Kraftwerk nun auch in Hochtarifzeiten betrieben werden kann. Zum anderen wurde damit auch die ausreichende Restwasserversorgung der Alfenz sowie eine bislang nicht gegebene Fischdurchgängigkeit gewährleistet. Damit ist sichergestellt, dass das Kraftwerk Alfenz auch in Zukunft auf umweltverträgliche Art jederzeit genügend Strom für seine Betriebe produziert.

Technische Daten

Einzugsgebiet:  rund 172 km2
Rohrfallhöhe:  60,6 Meter
Engpassleistung:  2,9 MW (bei 3 Maschinen)

Wasserfassung
Typ: Bogenaußenliegende Fassung
Dotierwassermenge: 400 – 700 l/s
Konsenswassermenge: 6,8 m3/s
Fassungsvermögen: ca. 100.000 m3

Krafthaus 
Turbinen: 3 Francisturbinen
Leistung je Turbine: 0,9 – 1 MW
Generatoren: 3 Drehstrom-Synchrongeneratoren
Maschinenspannung: 6 kV
Transformatoren: 2 Drehstrom-Öltransformatoren mit jeweils 6 MVA 
Netzspannung:  400 V / 6 kV / 20 kV / 30 kV

Umweltschutz

Wasserkraft, auch Hydroenergie genannt, wird seit rund 150 Jahren zur Stromerzeugung eingesetzt. Bereits unsere Vorfahren schätzten die wirtschaftliche und zuverlässige Versorgung mit Energie. In Zeiten einer stetig steigenden Umweltbelastung sind weitere Vorteile hinzugekommen. Als regenerative Energiequelle ist Wasserkraft zeitlich unbegrenzt nutzbar. Sie verbraucht keine kostbaren Naturressourcen und schont die fossilen Brennstoffe, wie Kohle oder Erdöl.

Gleichzeitig ist die Stromerzeugung aus Wasserkraft CO2-arm und damit klimaschonend. Zudem werden keine umweltbelastenden Schadstoffe oder abgebrannte, radioaktive Kernstäbe erzeugt. Grüner Strom aus Wasserkraft leistet so einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.